Vardo
Allgemeine Informationen
Vardo liegt im äußersten Osten Norwegens, etwa auf dem Längengrad von Istanbul oder Kairo. Die Kommune bildet den nordöstlichen Zipfel Skandinaviens und gehört zu Norwegens größter Provinz, der Finnmark. Vardo wurde 1306 auf der kleinen Insel Vardøya gegründet. Zum Stadtgebiet gehören auch der vorgelagerte Vogelfelsen Hornøy und Gebiete auf dem Festland. Insel und Land sind heute durch einen fast drei Kilometer langen Tunnel miteinander verbunden. Er gilt als der erste Unterseetunnel Norwegens. Im 18. Jahrhundert trieb Vardo ausgiebigen Handel mit Russland, war einst aber als Bollwerk gegen das Land errichtet wurden. Die Handelsbeziehungen kamen mit der Russischen Revolution schließlich zum Erliegen. Der Zweite Weltkrieg führte zur völligen Zerstörung Vardos. Ursprünglich sollten die Inselstadtteile daraufhin aufgegeben werden. Schließlich wurde die komplette Stadt aber neu aufgebaut, sowohl auf der Insel Vardøya, als auch auf dem Festland. Heute hat Vardo rund 2100 Einwohner, die in der Regel vom Fischfang leben und in der fischverarbeitenden Industrie arbeiten.
Sehenswürdigkeiten
Eine große Attraktion für Besucher von Vardo sind die Polarnacht und die Mitternachtssonne. Die Polarnacht dauert vom 23. November bis zum 21. Januar an. Vom 16. Mai bis zum 29. Juli sinkt die Sonne überhaupt nicht unter den Horizont. Mit dem Ziel Vardo bereisen Sie die arktische Klimazone, Vardo ist sogar die einzige westeuropäische Stadt, die in der arktischen Klimazone liegt. Oft stürmt es und selbst im Juli und August steigen die Temperaturen kaum über 10°C. Im Winter müssen die Bewohner der Stadt mit grimmigem Dauerfrost und viel Schnee zurechtkommen. Trotzdem, oder gerade deswegen, hat sich in der kleinen Stadt ein reges Kulturleben mit Musikfestivals, Chören und Volkstheatern entwickelt. Während des Kalten Krieges beherrschten die Kuppeln von Radargeräten das Bild der Gemeinde. Das so nah an am Territorium der damaligen Sowjetunion gelegene Vardo spielte eine wichtige Rolle im Frühwarnsystem der NATO. Die gigantische weiße Kugel, die heute auf einem Hügel über den bunten Häuschen der Stadt thront, gehört zur Radarstation Globus II. Sie dient offiziell der Beobachtung von Weltraumschrott.