Allgemeine Informationen
Nahe der Stadt Tolagnaro wurde 2009 eine neue Hafenanlage in Betrieb genommen. Der Hafen Taolanaro d’Ehoala im Südosten der Insel Madagaskar ist für die Wirtschaft wie auch für den Fremdenverkehr von großer Bedeutung für die Region. Die nächstgelegene Stadt Tolagnaro ist die Anlaufstelle für die meisten Urlauber, die im Hafen ankommen. Als Hauptstadt der Region Anosy ist die Küstenstadt der Heimatort von mehr als 50.000 Menschen. Der Bergbau schafft nicht nur in der städtischen Umgebung, sondern auch in anderen Teilen des Inselstaates, zahlreiche Arbeitsplätze. Seit die Förderung von Titaneisenerz den Rohstoffsektor boomen ließ, verzeichnet der Erwerb durch den Export von Langusten, Krabben und getrockneten Algen einen Rückgang.
Die von der indigenen Bevölkerung bewohnte Siedlung hieß einst Tholongar. 1504 kamen die ersten portugiesischen Seefahrer an der Südküste Madagaskars an. Nach deren gewaltsamen Vertreibung kam es einige Zeit zu keiner weiteren europäischen Ansiedlung in Tolagnaro. Im September 1642 ließen sich französische Missionare vor Ort nieder und erbauten ein Fort. Das Fort-Dauphin fungierte namensgebend für die französische Siedlung und zeitweise für den Ort selbst. Dauerhaft konnte die französische Besiedlung dem Widerstand der Einheimischen dennoch nicht trotzen. Erst mit der Eroberung der Insel Ende des 19. Jahrhunderts ließen sich die Franzosen dauerhaft in Tolagnaro nieder. 1960 wurde die Stadt als unabhängig erklärt.
Sehenswürdigkeiten
Aufgrund der bewegten Geschichte der Küstenstadt findet man in Tolagnaro die ältesten Gebäude der Insel, darunter die Überreste des Fort Dauphin. Den historischen Stätten kann man auf den Spuren der Kolonialgeschichte an der Südküste Madagaskars einen Besuch abstatten. Das Landschaftsbild von Tolagnaro wird nicht nur durch die Berge Pic St. Louis bestimmt, sondern auch durch die drei großen Buchten, die die Stadt umschließen. Diesen Stränden verdankt die Stadt den profitablen Badetourismus. Während die nördliche Bucht als Hafenbecken genutzt wird, ist die sogenannte Galionsbucht bei den Urlaubern beliebt. Der Libanona Beach lädt zum Plantschen und zum Spazieren durch den weißen Sand ein. Bei starkem Wellengang ist die Bucht bei Surfern und anderen Wassersportler sehr beliebt. Unberührte Natur und einsame Strände kann man bei einem Bootsausflug in das Küstendorf Evatraha am gegenüberliegenden nördlichen Küstenzipfel von Tolagnaro erleben. Der etwa einstündige Fußmarsch durch das hügelige Waldgebiet wird am Strand von Lokaro belohnt. Regionale Flora und Fauna findet man in dem geschützten Naturpark auf der Insel Sainte Luce. Neben den Lemuren in freier Wildbahn hat die unbewohnte Insel einen paradiesischen Badestrand mit weißem Sand zu bieten. Umliegende Naturschutzgebiete und Reservate sind ebenfalls beliebte Tagesausflugsziele. Der Nationalpark Andohahela gehört zu einem der sechs Regenwälder von Atsinanana sowie seit 2007 zum Weltnaturerbe der UNESCO und liegt circa 40 Kilometer in nordwestlicher Richtung von der Stadt entfernt. In Tolagnaro selbst gibt es einen botanischen Garten, den Jardin Botanique de Saïadi, in dem man ebenfalls Lemuren und weitere tierischen Inselbewohner beobachten kann.
Landessprache:
Malagasy und FranzösischWährung:
Ariary