Allgemeine Informationen
Ihre Kreuzfahrt führt Sie auf die größte Insel Estlands. Saaremaa ist gleichzeitig die viertgrößte Ostseeinsel und besitzt eine kurvenreiche Küstenlinie, die sich durch zahlreiche Halbinseln bildet. Die größte von ihnen ist die Halbinsel Sõrve, die bis zu 30 Kilometer in den Riganischen Meerbusen hineinreicht. Insgesamt fällt die 1.300 Kilometer lange Küste eher flach ab und das Innere der Insel zeigt kaum Erhebungen. Es gibt aber auch Steilküsten und den 54 Meter hohen „Berg“ Viidu Raunamägi. Ein großer Teil der Inselfläche ist bewaldet, das Klima ist ganzjährig eher mild, mit wechselhaftem Wetter. Saaremaa ist die Hauptinsel des gleichnamigen Archipels und ist von vielen kleineren Inseln umgeben. Insgesamt leben heute etwa 36.000 Menschen auf den Inseln, die im 13. Jahrhundert unter deutscher, dann unter dänischer, schwedischer und russischer Herrschaft standen. 1918 wurde Saaremaa Teil Estlands, mit der erneuten estnischen Unabhängigkeitserklärung von 1991 begann abermals ein neues Kapitel in der Inselgeschichte.
Sehenswürdigkeiten
Die Arensburg im Ort Kuressaare wurde 1380 vom Deutschen Orden errichtet. Sie ist heute das bekannteste Wahrzeichen der Insel. Die trutzigen Mauern werden überragt von einem 29 Meter hohen Burgturm, im Inneren der Festung befindet sich das Saaremaa-Museum. Bei Valjala stehen die imposanten Reste einer Festung aus der Zeit vor der Ankunft der Deutschordensritter, die das Eiland einst christianisierten. Unweit davon finden Sie Saaremaas älteste Kirche aus dem 13. Jahrhundert. Typische Bauwerke inmitten der Insellandschaft sind auch Windmühlen, die früher in noch viel größerer Zahl über Saaremaa verteilt lagen. Knapp 20 Kilometer von Kuressaare entfernt bannt ein kreisrunder, grünlich schimmernder Tümpel den Blick. Er hat einem Durchmesser von 50 Metern und ist von einem 16 Meter hoher Erdwall umgeben. Viele Sagen ranken sich um das mystische Gewässer. So soll hier einst ein Gutshof vom Erdboden verschlungen worden sein, auf dem angeblich hemmungslose Orgien gefeiert wurden. Später vermutete man einen Vulkanausbruch. Der deutsche Geowissenschaftler Alfred Wegener konnte 1937 schließlich eindeutig den Einschlag eines Meteoriten vor etwa 4000 Jahren nachweisen. Der in einem Waldstück gelegene Meteoritenkrater wurde nach dem nahen Örtchens Kaali benannt und ist von mehreren kleineren Kratern umgeben.
Wissenswertes
Saaremaa gewinnt beständig an Höhe hinzu. Wenn das Wachstum auch nur rund zwei Millimeter im Jahr beträgt. In der letzten Eiszeit war die Inselgruppe von Eis bedeckt und einem enormen Druck ausgesetzt. Als das Eis schließlich schmolz, begann sich das Land unter der geringer werdenden Last langsam zu heben. Dieser Vorgang dauert bis in die Gegenwart an.