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Peenemünde (Usedom), Deutschland

Allgemeine Informationen
Das Gebiet rund um Peenemünde wurde schon vor 1000 Jahren von Wikingern besucht, was Schmuckfunde belegen. Urkundlich fand Peenemünde erstmals im Jahr 1282 Erwähnung. Damals schenkte der Herzog von Pommern, Bogislaw IV., den Ort der Stadt Wolgast. In Folge des Dreißigjährigen Krieges wurde Peenemünde 1648 schwedisch, bevor es 72 Jahre später schließlich an Preußen verkauft wurde. Vorausgegangen war der Große Nordische Krieg, der um die Vorherrschaft im Ostseeraum geführt wurde. Während der Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland wurde in Peenemünde eine Erprobungsstelle der Luftwaffe der Wehrmacht eingerichtet und die meisten Bewohner mussten den Ort verlassen. Nach dem Krieg folgte ein Marine- und Luftwaffenstützpunkt der Roten Armee und schließlich wurde Peenemünde zum Standort der Nationalen Volksarmee der DDR. Der Truppenstandort wurde 1993 aufgelöst. Heute hat Peenemünde knapp 250 Einwohner und beherbergt mit seinen Museen und Gedenkstätten einige der besucherstärksten Ausflugsziele auf der Insel Usedom.


 

Sehenswürdigkeiten
In Peenemünde stehen Ihnen eine Vielzahl von kulturellen und geschichtsträchtigen Sehenswürdigkeiten offen. Auf die Geschichte der ehemaligen Raketenversuchsanstalt wird innerhalb der Denkmallandschaft Karlshagen - Peenemünde eingegangen. Peenemünde gilt als der Geburtsort der Weltraumfahrt. Hier gelang es 1942 erstmals mit einem Flugobjekt in das All vorzudringen. Die weltweit erste funktionsfähigen Großrakete, von den Nationalsozialisten „V2“ genannt, kam auch im Krieg zum Einsatz und wurde für Luftangriffe auf Ziele in Großbritannien, Frankreich, den Niederlanden und Belgien eingesetzt. Nach Ende des Krieges übernahmen die Amerikaner die deutschen Raketen als Kriegsbeute und führten den Weg des Menschen in das Weltall fort. Das Historisch-Technische Museum im alten Kraftwerk von Peenemünde beschäftigt sich umfassend mit der wechselvollen Geschichte der Peenemünder Raketenversuchsanstalt. Zudem lockt in Peenemünde die interaktive Ausstellung „Phänomenta“ viele Besucher an, die sich für die spannenden Alltagsphänomene der Physik interessieren. Im Hafen befindet sich das Maritim Museum Peenemünde mit dem ausgedienten U-Boot U-461.


 

Wissenswertes
Als 1936 die Raketenforschungsanstalt in Peenemünde errichtet wurde, geriet eine alte Kapelle in militärisches Sperrgebiet. Der kleine, runde Fachwerkbau verfiel zunehmend und wurde nach dem Krieg nicht mehr beachtet. 1993, zum 50. Jahrestag des Bombenangriffs auf Peenemünde, wurde das inzwischen fast komplett in sich zusammengefallene Gotteshaus von der Kirchengemeinde neu aufgebaut. Heute dient die Kapelle auch als Gedenkstätte für die Opfer von Peenemünde. Im Zusammenhang mit dem Bau der „V2“-Rakete kamen schätzungsweise 20.000 KZ-Häftlinge und Zwangsarbeiter ums Leben. Die Raketenangriffe auf Ziele wie London oder Antwerpen forderten um die 8.000 Todesopfer.


Landessprache
Deutsch


Währung
Euro