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Die schwierige Emsüberführung neuer Kreuzfahrtschiffe
Viele Reedereien bestellen fleißig neue Kreuzfahrtschiffe. Einer der renommiertesten Bauorte derer ist die Meyer Werft im niedersächsischen Papenburg. Die Werft ist ein beliebtes Ausflugsziel für viele Kreuzfahrer und Schiffs-Begeisterte. Ein besonderes Highlight neben der Besichtigung der Bauhallen und dem Ausdocken der Schiffe ist die Emsüberführung Richtung Nordsee. Die Strecke von der Werft bis zum offenen Meer beträgt rund 40 Kilometer. Da der vergleichsweise kleine Fluss, der dazu extra aufgestaut wird, für die Kreuzfahrtriesen nur einen geringen Spielraum zum Manövrieren lässt und einige Nadelöhre passiert werden müssen, erfordert die Fahrt höchste Konzentration der Beteiligten. Damit sich die Schiffe besser steuern lassen, fahren sie rückwärts und werden dabei von mehreren Schleppern gezogen bzw. gedrückt. Angekommen in der Nordsee, finden in der Regel Probe- und Abstimmfahrten statt. Bevor die Neubauten an die Reederei übergeben werden, machen diese zudem noch für finale Arbeiten an einem Ausrüstungskai fest (z. B. in Bremerhaven oder Eemshaven).

Die Emsüberführung der Genting Dream im September 2016
© Foto: MEYER WERFT / Ingrid Fiebak-Kremer
Die besten Plätze während der Überführung
Der wohl bekannteste Schauplatz während der Emsberführung ist die Jann-Bergaus-Brücke. Hier treffen sich viele Kreuzfahrtfans und es entstehen eine Vielzahl beeindruckender Fotos, denn die Brücke ist ein enges Nadelöhr für die großen Schiffe. Auf beiden Seiten bleiben nur wenige Zentimeter zum Rangieren. Im kleinen Ort Mitling-Mark lassen sich die gigantischen Ausmaße der Schiffe am besten darstellen. Positioniert man sich etwas Abseits des Emsdeichs, so wirken die Häuser im Vergleich zu den Cruiselinern sehr winzig. Doch auch hier wird man sicherlich nicht ganz alleine sein. Wer lieber etwas abgelegen der vielen Schaulustigen die Emsüberführung verfolgen möchte, dem können wir den kleinen Ort Ferstenborgum empfehlen. Auf dem Deich hat man einen schönen Blick auf die Ems und kann die Überführung entspannt verfolgen. Der Tipp richtet sich allerdings überwiegend an Fußgänger und Fahrradfahrer, da die Parkmöglichkeiten vor Ort sehr begrenzt sind.
Emsüberführung im Livestream
Für alle, die nicht vor Ort dabei sein können, bietet der NDR in den meisten Fällen eine Live-Übertragung an. Diese kann man je nach Sendeplan im Fernsehen oder im Internet auf www.ndr.de live verfolgen. Außerdem werden im Laufe der nachfolgenden Tage viele Videos auf Plattformen wie zum Beispiel YouTube hochgeladen, die das Manöver aus vielen verschiedenen Blickwinkeln festgehalten haben. Hier zum Beispiel die Emsüberführung der Norwegian Escape (NCL) vom 18. September 2015 im Video von HD1080i.de:
Wie auch immer man die Überführung verfolgt, ist der Anblick der Ozeanriesen auf der vergleichsweise kleinen Ems jedes Mal aufs Neue ein besonderes und eindrucksvolles Erlebnis – nicht nur für Kreuzfahrt-Fans.
Norwegian Encore
Nach den Neubauten AIDAnova, Spectrum of the Seas und Spirit of Disvovery kommt die Norwegian Encore (NCL). Da es beim Bau immer zu Verzögerungen und kurzfristigen Änderungen (z. B. durch schlechtes Wetter) kommen kann, sind die nachfolgenden Termine und Zeiträume nicht verbindlich.
Ausdocken: 17. August 2019 ab 02:00 Uhr
Emsüberführung: voraussichtlich Montag, 30. September ab 22:00 Uhr
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