Larnaka
Allgemeine Informationen
Die zyprische Hafenstadt Larnaka hat über 50.000 Einwohner und ist Hauptort des gleichnamigen Bezirks. In der Antike lag nahe Larnaka die Stadt Kition, welche die Hauptstadt eines bedeutenden Königreiches gleichen Namens gewesen ist. Bis auf das 13. Jahrhundert vor Christi kann man die bei Larnaka gefundenen Siedlungsreste zurückdatieren. In der Neuzeit machte Larnaka als Sitz vieler europäischer Konsulate von sich reden. Als 1974, nach der türkischen Invasion, der Flughafen von Nikosia und der Hafen von Kyrenia geschlossen wurden, wuchs Larnakas Bedeutungs als Handelszentrum und Hafenstadt.
Sehenswürdigkeiten
Die lange Strandpromenade von Larnaka, Phinikoudes genannt, wurde 1922 angelegt. Sie ist bis zu einem halben Kilometer breit und oftmals von prächtigen Blumenrabatten gesäumt. Der Name Phinikoudes geht unter anderem auf das griechische Wort für „kleine Palme“ zurück. Die Palmen, ebenfalls 1922 gepflanzt, sind inzwischen groß und laden unter ihren Wedeln zum Flanieren und Pausieren ein. Bauliche Sehenswürdigkeiten der Stadt sind die prächtige Agios-Lazaros-Kirche, das Türkische Kastell von 1625 und die Überreste der so genannten Zyklopenmauern mit ihren fünf Tempeln. An der Uferpromenade befindet sich das 2008 eingeweihte Armenische Völkermorddenkmal. Zur Zeit des türkischen Genozids an den Armeniern (1915/16) fanden armenische Vertriebene und Flüchtlinge auf Zypern Zuflucht. Dort wo heute das Denkmal steht, erreichten Tausende die Stadt Larnaka über das Meer. Eine weitere, und ganz andere Sehenswürdigkeit der Stadt, ist das Wrack der 1980 vor der Stadt gesunkenen RoRo-Fähre Zenobia. Mit einer Länge von 172 Metern ist sie eines der größten Wracks auf dem Grund des Mittelmeeres und gilt als beliebtes Revier für Taucher.
Wissenswertes
Ein wichtiger archäologischer Fund aus der Gegend von Larnaka ist die so genannte Kition-Stele, die heute im Vorderasiatischen Museum in Berlin ausgestellt wird. Auch in New York befindet sich ein Stück Kition: Der umstrittene Antikensammler und erste Direktor des Metropolitan Museum of Art, Luigi Palma di Cesnola, hat im späten 19. Jahrhundert eine Inschrift aus dem Tempel des Melkart nach New York gebracht. Umstritten war der italienisch-amerikanischer Offizier, weil er bei seinen Grabungen angeblich wenig wissenschaftlichen Sachverstand walten ließ und beim Zusammensetzen von antiken Fundstücken eine rege Phantasie an den Tag gelegt haben soll.