Allgemeine Informationen
Die ehemalige isländisch-grönländische Siedlung L'Anse aux Meadows liegt im heutigen Kanada, im äußersten Norden der Insel Neufundland. Geschichtlich wird ihre Gründung den Wikingern zugeschrieben, möglicherweise war es der isländische Entdecker Leif Eriksson, der L'Anse aux Meadows um das Jahr 1000 herum angelegt hat. Dass skandinavische Seefahrer bereits 500 Jahre vor Christoph Kolumbus in Amerika gewesen sind, gilt als sicher. Die historischen Ausgrabungen von L'Anse aux Meadows haben hierfür einen wichtigen Beweis geliefert. Ihre Kreuzfahrt führt sie also weit zurück in die europäisch-amerikanische Geschichte und während ihres Landgangs entdecken sie Bauten und Artefakte aus der Zeit der legendären nordischen Seekrieger. Wikinger waren Seeleute aus dem heutigen skandinavischen, norddeutschen und baltischen Raum, die im Frühmittelalter auf Raubzüge entlang der europäischen Küsten gingen. Doch viele Männer suchten auch einfach nur das Abenteuer und ließen sich schließlich irgendwann in der Ferne nieder, bevorzugt auf Inseln. L'Anse aux Meadows auf Neufundland war vermutlich nur wenige Jahre von Wikingern bewohnt, möglicherweise kam es zu andauernden Kämpfen mit den dort eingeborenen Indianern oder Inuit. Der Name „L'Anse aux Meadows“ ist eine Mischung aus Französisch und Englisch und bedeutet „Bucht bei den Wiesen“.
Sehenswürdigkeiten
Die Anlage besteht aus mehreren, teils nachgebauten Grassodenhäusern, die zu jener Zeit der typischen Bauweise der Isländer und Grönländer entsprachen. Zu sehen sind auch Original-Artefakte, wie eine bronzene Nadel oder ein Wetzstein zum Schärfen von Klingen. Eine Ausgrabungsstätte mit mehreren tausend hölzernen Fundstücken wurde wieder mit Sand verfüllt, um sie für zukünftige archäologische Arbeiten zu konservieren. Im angegliederten Besucherzentrum können Sie sich detailliert über die Hintergründe von L'Anse aux Meadows informieren.
Wissenswertes
L'Anse aux Meadows wurde 1978 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Voraussetzung dafür war, dass die Fundstücke an Ort und Stelle verbleiben und nicht an einen anderen Ausstellungsort verbracht werden. Ausgegraben wurde die Siedlung ab 1961 von den Norwegern Helge und Anne-Stine Ingstad.
Landessprache:
Englisch & FranzösischWährung:
Kanadischer Dollar