Kralupy nad Vltavou
Allgemeine Informationen
Das tschechische Kralupy (offiziell Kralupy nad Vltavou, „Kralup an der Donau“) liegt 20 Kilometer nordwestlich von Prag an der Moldau. Urkundlich wurde die Siedlung 1253 erstmals erwähnt. Doch erst nach dem Anschluss an die Eisenbahnstrecke Prag-Dresden zur Zeit der Industrialisierung, wuchs das einstigen Dorf zur Stadt heran. 1902 wurden Kralupy schließlich die Stadtrechte verliehen. Nach der Regulierung der Moldau nahm auch der Schiffsverkehr zu und in Kralupy siedelten sich nach der Jahrhundertwende mehr und mehr Industriebetriebe an. Dazu gehörten Chemiebetriebe, Schiffsbaubetriebe, Brauereien und Ziegelwerke. Heute leben in Kralupy über 17.000 Menschen, die Stadt ist nach wie vor ein wichtiger Industriestandort des Landes.
Sehenswürdigkeiten
Ist das Moldautal vor Kralupy nad Vltavou noch weit und offen, so wird es auf Höhe der Stadt enger und die Moldau wird flussaufwärts bis Prag von teils steilen Hängen flankiert. Kralupy nad Vltavou markiert diesen Wechsel der Flusslandschaft. Das wichtigste touristische Ziel Kralupys ist etwa drei Kilometer vom Stadtzentrum entfernt und gehört nicht mehr zum Stadtgebiet: das Schloss Nelahozeves (Schloss Mühlhausen). Die Anlage thront auf einem Felsen an der Moldau und zählt zu den bedeutendsten Bauten der Spätrenaissance in Böhmen. Schloss Nelahozeves ist ein echtes Juwel und erhebt sich sichtbar stolz über den Fluss. Die wuchtige Festung wurde im 16. Jahrhundert erbaut, verfügt über einen wunderschönen Innenhof und eine filigrane Renaissance-Fassade, die an italienische Prachtbauten erinnert. Auf der anderen Flussseite, etwas landeinwärts, liegt der Ort Veltrusy mit seinem bildschönen Barockschloss von 1716. Der Anlaufhafen Kralupy selbst steht ein wenig im Gegensatz zu den Traumschlössern vor den Toren der Stadt. Hier gibt es eine unscheinbare Fußgängerzone und das markanteste historische Gebäude ist die kleine, örtliche Kirche, die von den Fabrikschloten der Industriestadt allerdings weit überragt wird.