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Kishi, Russland

Allgemeine Informationen
Kishi Pogost – das ist eine kleine Insel mitten im Onega-See. Kishi bedeutet auf Deutsch „Insel“, die Bedeutung von Pogost hat sich im Laufe der Jahrhunderte gewandelt. Während früher damit einfach eine Verwaltungseinheit gemeint war, versteht man heute „Friedhof mit Kirche“ darunter. Ein sehr passender Name für diesen verwunschenen Fleck mitten in Kareliens Wäldern, 68 Kilometer entfernt von Petrosawodsk. Das beeindruckenste Bauwerk auf der Insel ist die 35 Meter hohe Verklärungskirche. Diese von 22 Kuppeln gekrönte Sommerkirche ist ganz aus Holz gebaut und gilt als der herausragendste erhaltene Holzbau Russlands. Nach dem der Baumeister Nestor die Kirche 1714 fertig gestellt hatte, soll er seine Axt in hohem Bogen in den See geworfen und dabei gerufen haben: „So eine gab es nie, es gibt keine zweite und es wird nie eine geben.“ Heute gehört das Bauwerk zum Freiluftmuseum der Insel. Da Karelien so dicht mit Wäldern bewachsen ist, entwickelte sich der Holzbau in dieser Gegend besonders. Die Dörfer und Kirchen der Insel Kishi werden das erste Mal vor 400 Jahren in den Büchern erwähnt. Hier lebten Fischern, Bauern, Kaufleute, Schmiede und Zimmerleute, die ihre reiche Kultur und Traditionen pflegten und sehr fromm waren.


 

Sehenswürdigkeiten
Zum Freiluftmuseum gehören insgesamt mehr als 80 historische Holzbauten des 14. – 20. Jahrhunderts. Die meisten stammen allerdings nicht aus der Gegend, sondern wurden aus allen Winkel des Landes zusammengetragen und hier wieder aufgebaut. Neben großen Bauernhäusern stehen hier Wasser- und Windmühlen, Scheunen und Badehäuser. Einige Bauernhäuser wurden original getreu eingerichtet. Darüber hinaus besitzt das Museum eine beachtliche Sammlung von Gegenständen, handgeschriebenen Büchern, berühmte Ikonen aus dem 18. und 19. Jahrhundert und Glocken aus dem Kulturkreis der Karelen, Wepsen und Russen. Die beeindruckenste Sehenswürdigkeit ist aber das Kishi-Ensemble, zu dem die Christi-Verklärungskirche, die Mariä-Schutz-Kirche (erbaut wahrscheinlich 1764) und der dazwischen stehende Glockenturm gehören. Obwohl sich die Bauweise der Kirchen voneinander unterscheidet, bilden sie doch ein harmonisches Ganzes. In unmittelbarer Nähe steht die im 14. Jahrhundert gebaute und von den Bewohner für wundertätig gehaltene Lazarus-Kirche, das älteste Baudenkmal der Holzbaukunst in Russland. Sie wurde 1960 aus dem Murom-Kloster am südlichen Ende des Onega-Sees hergebracht. Damit die Holzbauten nicht verfallen, wurden sie zum Teil rekonstruiert oder renoviert. Die Verklärungskirche wird von innen mit einem Gerüst gestützt, um sie vor dem Einstürzen zu bewahren. Der Kishi-Kirchhof ist von der UNESCO in die Liste der weltweit besten Baumeisterdenkmäler aufgenommen worden.
Im Kishi-Reservat leben zahlreiche Arten von Vögeln, Tieren und Bäumen, deren Lebensräume hier geschützt werden. So kann man hier riesige Tannenbäume sehen, die seit hundert Jahren dem Himmel entgegen wachsen. Für Interessierte werden Wanderungen mit verschiedenen Schwerpunkten (ökologisch, botanisch, geologisch, ornithologisch, etc.) angeboten.


 

Wissenswertes


Landessprache
Russisch


Währung
Rubel