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Kasr Ibrim, Ägypten

Allgemeine Informationen
Das kleine Hafenstädtchen Kasr Ibrim („Fort des Ibrim“) im Nassersee ist ein Ruinenort in Unternubien im heutigen Ägypten. Seit 1500 v. Chr. war die Stätte bis Anfang des 19. Jahrhunderts durchgängig bewohnt. Die Reste der befestigten Stadt auf einem Felshügel blieben als Insel im aufgestauten Nassersee erhalten während die antiken Gebäudereste in den tiefer gelegenen Bereichen sowie die Friedhöfe der Umgebung sind unter den Wassern des Sees seither verschwunden. Da im Jahr 2000 der Wasserspiegel erneut anstieg sind auch Teile der äußeren Befestigung unter Wasser verschwunden. Die befestigte Anlage wurde wahrscheinlich von Nubiern gegründet. Im 6. Jh. begann in Kasr Ibrim die christliche Zeit. Obwohl später muslimische Herrscher die Stadt einnahmen, blieben die Einwohner christlich.


 

Sehenswürdigkeiten
Am Ostufer des Sees liegt die gigantische römische Festungsruine. Die Festung wurde 1812 während des Mamlukenkrieges zerstört. Ausgrabungen in der Stadtruine brachten altägyptische Tempel, altkoptische Kirchen, christliche Friedhöfe, Bischofs- und Priestergräber, Gedächtnisnischen aus römischer Zeit zu Tage. Der bedeutendste Fund war eine meterlange Schriftrolle aus Gazellenleder mit koptischen und altnubischen sowie arabisch-koptischen Texten. Der kleine Taharqa-Tempel, welcher zusammen mit zwei anderen Tempeln erbaut wurde, wurde Mitte des 6. Jahrhunderts in eine Kirche umgewandelt. Die ansässigen Christen bauten hierfür eine nach Osten ausgerichtet Apsis. Entlang der Westseite wurde ein Narthex errichtet. Erst Ende desselben Jahrhunderts wurde der Isis-Tempel zerstört. Die beiden Glaubensformen schienen solange nebeneinander praktiziert worden sein. Die auch als Marienkathedrale bezeichnete Große Kirche ist als Ruine im alten Stadtzentrum erhalten geblieben. Es ist eine fünfschiffige Weitarkadenbasilika in deren unterem Bereich Steinquader eines Tempels wieder verwendet wurden. Sie wird auf das 7. Jahrhundert datiert und wurde unter den Osmanen in eine Moschee umgebaut.


 

Wissenswertes
Eine Stele der Königin Amanishakheto und des Prinzen Akinidad war wohl ursprünglich als Geschenk für den Amun-Tempel gedacht. Heute befindet sich die Stele im British Museum in London.


Landessprache
Arabisch


Währung
Ägyptisches Pfund