Allgemeine Informationen
Die Gemeinde Grundarfjörður (isländisch: Grundarfjarðarbær) in West-Islands liegt in der Region Vesturland am gleichnamigen Fjord, der ein Seitenfjord des Breiðafjörður ist. Die kleine Gemeinde zählt knapp 1000 Einwohner, von denen die Mehrheit in dem gleichnamigen Städtchen an der Nordküste der Halbinsel Snæfellsnes leben. Früher hieß die Gemeinde Eyrarsveit.
Die Haupteinnahmequelle der Gemeinde liegt im Fischfang sowie dem Fang und der Verarbeitung von Garnelen und Kammmuscheln.
Aus den Aufzeichnungen über die Besiedelung Islands im 9. und 10. Jahrhundert, dem Landnahmebuch, geht hervor, dass Herjólfur Sigurðsson sich das Land zwischen dem Kap Búlandshöfði und dem Fjord Kirkjufjörður aneignete. Man nimmt heute an, dass es sich bei diesem Fjord um den heutigen Fjord Grundarfjörður handelt. Hier entstand während der dänischen Monopolwirtschaft (1601 – 1786) rund um eine dänische Handelsniederlassung herum eine kleine Ansiedlung, aus der sich der Ort entwickelte. 1786, nach Ende des dänischen Handelsmonopols bekam Grundarfjörður das Handelsrecht zugesprochen und der Ort blühte durch den günstig gelegenen Hafen auf.
Das erkannten auch einige Handel treibende Franzosen, die sich um 1800 hier niederließen. Sie bauten eine eigene Kirche mit Friedhof und ein eigenes Krankenhaus. Mit ihren 20 Fischerbooten gingen sie auf Kabeljau-Fang und verarbeiteten diesen zu Klippfisch. Doch noch vor Ende des 19. Jahrhunderts kehrten sie nach Frankreich zurück und nahmen alles, einschließlich ihrer Toten mit. Seit 2002 wird diese Vergangenheit mit einer Städtepartnerschaft mit Paimpol in der Bretagne gewürdigt.
Sehenswürdigkeiten
Die Bedeutung des Fischfangs für diese Gegend lässt sich gut an den zum Teil sehr ausgefallenen Häusern erkennen.
8 von 17 Männern konnten 1953 aus einem gestrandeten Fischerboot, der Edda GK, im Fjord mit Hilfe der Anwohner gerettet werden. Das Denkmal am Hafen erinnert an das Ereignis und ist von Árni Jónsson.
Auf der Halbinsel vor der Stadt ist das Wahrzeichen der Gegend zu sehen: der Berg Kirkjufell. Seinen spitzen Gipfel haben Eiszeitgletscher von beiden Seiten zugeschliffen. Das Küstengebirge vor dem Grundarfjörður liegt, hat teilweise alpinen Charakter. Der Gebirgszug heißt Helgrindur, sein höchster Gipfel Kaldnasi. Der Kaldnasi ist der Zentralvulkan des Vulkansystems Lýsuskarð. Westlich des Ortes liegt das Kap Búlandshöfði.
Die Natur in der Gegend rund um Grundarfjörður bietet vielen Vögeln einen idealen Lebensraum. So brüten am Meer z.B. viele Eismöwen und im Sommer finden sich die Nester von zahlreichen Austernfischern am Strand. In den moorigen Niederungen sind Sandregenpfeifer zu beobachten und in den Höhen der Lüfte schweben die wenigen Seeadler, die noch in Island leben.
Wissenswertes
Die Eyrbyggja-Saga, eine der Isländersagas, spielt unter anderem im nördlichen Snæfellsnes. Hier wird der Wikingersiedler Vestar erwähnt, der sich auf einer Halbinsel im Osten des Fjordes Grundarfjörður niederließ während seine Nachkommen auf der Landzunge Öndverðareyri lebten und Eyrbyggjar genannt wurden. So bekam die Saga ihren Titel.
Landessprache:
IsländischWährung:
Isländische Krone