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Saporoshje, Ukraine

Allgemeine Informationen
Die knapp 900.000 Einwohner der ukrainischen Stadt Saporoshje leben vor allem von der Schwer-, Auto- und chemischen Industrie. Doch Saporoshje ist nicht nur Industriezentrum und wichtiger Verkehrsknotenpunkt, sie ist auch eine der schönsten Industriestädte der Ukraine. Die Gegend blickt auf eine lange Geschichte zurück. Archäologische Funde belegen, dass sich bereits vor 5000 bis 6000 Jahren skythische Nomadenstämme niedergelassen haben. Zwischen dem 15. und 16. Jahrhundert flohen leibeigene Bauern aus ihrer Unterdrückung in Mittelrussland an den Dnepr und nannten sich von nun an Kosaken („freie Menschen“). Es wird davon ausgegangen, dass auf der Insel Mala Chortyzja Mitte des 16. Jahrhunderts die erste Festung, die Saporoger Sitsch errichtet wurde. Daher gilt die Insel als die Wiege des Saporoger Kosakentums. Im 18. Jahrhundert stiegen die Kosaken zu einem privilegierten Militärstand auf, der als Gegenleistung für den militärischen Schutz der Landesgrenzen, Grund und Boden entlang dieser Grenzen erhielt. Trotz dieser Maßnahme unterstellten sich die Kosaken zwischen 1711 und 1739 der Herrschaft der Krimtataren und Osmanen. Die Errichtung der Festung am Dnepr im Jahr 1770 führte zu der Entstehung der Ortschaft Olexandriwsk, aus der das heutigen Saporoshje hervorging. Bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts wuchs der Ort zu einer Kreisstadt heran und wurde 1921 in Saporoshje umbenannt. Während der Hungersnot von 1932/33 starben viele Einwohner und auch die folgenden Kriegsjahre 1941 bis 1945 bedeuteten eine schwere Leidensprobe für die Stadt. Im Kriegsgefangenenlager Zaprodsche waren während und nach dem Krieg viele deutsche Soldaten inhaftiert, die Verwundeten wurden im Kriegsgefangenenhospital 1149 versorgt. Doch viele starben auch und so sind über 35.000 Tote in Einzel- und Massengräbern auf den verschiedenen Kriegsgefangenen-Friedhöfen der Gegend begraben.


 

Sehenswürdigkeiten
Die Besucher und Bewohner Saporoshjes können sich an den vielen Parks und Grünanlagen, den Obstgärten und Blumenrabatten erfreuen, die sich entlang der weiten Straßen der Stadt ausbreiten. Für Zerstreuung sorgen der Zirkus und verschiedene Theater, vor allem aber die Tradition der Kosaken, die hier mit besonderer Hingabe gepflegt wird. So steht die wunderschönen Insel Chortyzja ganz im Zeichen der Kosaken: im Norden ist das Saporoger Kosakentum-Museum, im nahe gelegenen Freilichtmuseum wurde eine Kosakensitsch nachgestellt und im Süden der Insel befindet sich ein Pferde- und Reittheater, in dem in kosakischer Tracht gekleidete Artisten ihre atemberaubenden Kunststücke auf und unter den Pferden darbieten. Die einzigartige Natur der Insel ist vom Status als Nationaler Sapowednik ebenso geschützt wie die vielen Geschichtsdenkmäler, die sich auf der Insel befinden.

Besonderer Tipp:
Knapp 60 Kilometer außerhalb der Stadt liegt der Dnepr-Staudamm, der auf einer Länge von 3 Kilometern einen Höhenunterschied von 57 Metern ausmacht. Auf dem Weg dorthin fahren Sie durch die schönen, weitläufigen Steppenlandschaften südlich von Saporoshje.


 

Wissenswertes


Landessprache
Ukrainisch


Währung
Hrywnja